BUND Kreisverband Hersfeld-Rotenburg

Die hohe Nachfrage der Bevölkerung nach tierischen Produkten im täglichen Speiseplan kann nur durch intensive Massentierhaltung gedeckt werden. Diese wiederum trägt ganz erheblich zum Klimawandel, zur Reduzierung der Artenvielfalt sowie zur Grundwasserbelastung bei.

Wenn die industrielle Landwirtschaft sich ändern und die Agrarwende gelingen soll, muss diese mit einer Ernährungswende gekoppelt werden. Es gilt eine deutliche Reduktion der tierischen und eine deutliche Erhöhung der pflanzlichen Anteile im täglichen Speiseplan zu verankern und diesen nachhaltigen Speiseplan durch ökologische Landwirtschaft weltweit sicherzustellen.

Unsere Ernährung hat erhebliche Auswirkungen auf Umwelt und Klima: Vom Anbau der Lebensmittel, über die Haltungsform von Tieren bis hin zur Lagerung, zum täglichen Speiseplan und zur Lebensmittelverschwendung – während all dieser „Phasen“ werden Geräte, Treibstoffe, Düngemittel, Tierfutter und Pflanzenschutzmittel benötigt, die bei der Herstellung oder im Betrieb klimaschädliche Treibhausgase erzeugen. Als besonders klimafreundlich gilt eine vegane Ernährungsform, bei der komplett auf tierische Produkte verzichtet wird, verursacht die weltweite Nutztierhaltung doch klimaschädliche Gase in der Größenordnung des Verkehrssektors.

Unsere übliche Mischkost ist überfrachtet mit tierischen Produkten, wie Fleisch, Wurst, Milch, Käse, Eier oder Fisch. Das Problem ist, dass diese Mengen an tierischen Lebensmitteln weltweit nur durch schädliche industrielle Landwirtschaft und Massentierhaltung bereitgestellt werden können. Darüber hinaus werden die klimarelevanten und artenreichen Regenwälder weltweit abgeholzt, um dort Tiere zu halten oder Tierfutter anzubauen, wodurch Bäume als CO2-Speicher verloren gehen.

Für einen umweltbewussteren und klimafreundlicheren Speiseplan lohnt es sich, öfter vegan zu kochen. Für viele Menschen ist es nur schwer vorstellbar, komplett auf Fleisch und andere tierische Lebensmittel, wie Milch und Eier, zu verzichten. Man muss sich nicht komplett vegan ernähren, um Tieren weniger Leid zuzufügen und die Umwelt weniger zu belasten. Auch kleine Änderungen im täglichen Speiseplan helfen dabei.

Anders als so manches Vorurteil behauptet, ist die vegane Küche nicht einseitig. Auf der Rezeptseite des BUND Hessen finden Sie überwiegend vegane Rezepte für leichte Speisen, Aufstriche, Hauptgerichte und Backwaren. Lassen Sie sich inspirieren und überzeugen, wie lecker und sättigend eine pflanzliche und klimafreundlichere Ernährung schmecken kann!

Sie können sich aber auch gerne zu einem „Veggie-Probierabend“ anmelden. Hier werden leckere pflanzliche Gerichte gekocht und gegessen. Anmeldungen bitte unter: ulrike-schott@gmx.de

Was Sie außerdem beachten können...

... Fleisch und andere tierische Erzeugnisse aus ökologischer Erzeugung bzw. Freilandhaltung kaufen, da die Tiere unter diesen Bedingungen besser gehalten werden.

... Saisonales Obst und Gemüse kaufen. Sie erhalten zum einen frischere und vitaminreichere Produkte. Zum anderen werden keine gekühlten, klimaschädlichen Lagerflächen benötigt, wenn Sie Produkte der Saison wählen.

... Lebensmittel von kleinbäuerlichen Betrieben aus der Region beziehen, weil Sie dadurch lange Transportwege und Massentierhaltung vermeiden.

... Lebensmittel nicht wegwerfen! Planen Sie Ihren Einkauf, frieren Sie Reste ein oder toben sich bei einer „Restepfanne“ am Herd aus.